Are you ready to fail?
Klaus BongardtNeuausrichtung des Geschäftsmodells, Wegfall von Hierarchieebenen durch veränderte Strukturen, Abbruch anspruchsvoller Projekte: alltägliche Ereignisse im Business. Jede vom Arbeitgeber vor diesem Hintergrund ausgesprochene Trennungsabsicht löst beim Betroffenen eine hohe emotionale Abwehrreaktion, häufig das Gefühl des Gescheitertseins aus.
Der gesunde, ressourcenorientierte Umgang mit dieser Erfahrung wird aufgrund der rasanten Veränderungsgeschwindigkeit immer mehr zu einer wichtigen Kompetenz in der beruflichen Entwicklung. Ziel ist es, zu einer gesunden Akzeptanz zu kommen und die Chance aus dieser Situation so schnell wie möglich zu erkennen. Niemand beschäftigt sich wirklich gern mit dem Scheitern, mit der Kehrseite des Erfolgs. Schweigen über die eigene Erfahrung des Scheiterns ist zwar ein naheliegender Reflex in einer erfolgsfokussierten Welt, hält aber letztlich nur das immer noch bestehende Tabu aufrecht.
Der unfreiwillige Verlust einer beruflichen Funktion ist ein einschneidendes Erlebnis. Ich halte es für sehr wichtig, der emotionalen Verarbeitung Zeit und Raum zu geben. Enttäuschung, Wut und Trauer, Minderwertigkeitsgefühl und Ängste können auftauchen und dürfen sein. Existenzsorgen und befürchteter Status- und Gesichtsverlust bauen sich möglicherwiese als Drohkulisse auf. Nicht selten kommt in dieser Phase der eigene, innere Kritiker auf den Plan. Jetzt gilt es, dem Impuls zu widerstehen, reflexhaft oder gehetzt zu agieren. Nutzen Sie vielmehr die Chance zum Innehalten und sorgen Sie zunächst einmal für einen wohlwollenden Blick auf sich selbst. Versuchen Sie mit etwas Abstand auf die Situation zu schauen, sie zu akzeptieren, ohne dabei das Geschehene schön zu reden.
Berufliche Fehlschläge fordern dazu auf, sich intensiv mit den Ursachen auseinander zu setzen. Sie bieten damit die Chance, sich besser kennen zu lernen und daraus selbstbestimmte Ziele für die Zukunft zu entwerfen. Sie sollten für sich klären: Wann habe ich mich innerlich oder inhaltlich entfernt? Wo war genau der Wendepunkt? In vielen Fällen führt die Eigenreflektion zu der Erkenntnis, dass es bereits einige Zeit vor der Trennungsankündigung bei dem Betroffenen das Gefühl gab, dass es nicht mehr „passt“. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihr Selbstbild mit dem Fremdbild abzugleichen. Holen Sie sich Feedback und Unterstützung von konstruktiv kritischen „Sparringspartnern“. Die Beschäftigung damit sowie mit den eigenen beruflichen Wertvorstellungen und Kompetenzen enthält wichtige Informationen für die gesuchten Rahmenbedingungen in der nächsten beruflichen Station. Versuchen Sie, beim Blick nach vorne auch intuitiv zu erahnen, wohin es Sie in Zukunft zieht. In welcher Funktion ist ihr Wunsch nach einer sinnvollen Aufgabe am besten zu realisieren?
Steve Jobs wurde von seinem eigenen Unternehmen gefeuert. Später sagte er, das sei das Beste gewesen, was ihm hätte passieren können. Nach meiner Erfahrung geht es vielen Führungskräften so, wie von Steve Jobs beschrieben: In der Rückschau wird sichtbar, dass die anfangs so frustrierend empfundene Trennungssituation den Wendepunkt hin zu einer positiven Entwicklung markiert. Damit offen, selbstbewusst und gelassen umzugehen und dabei auch zu eigenen Fehlern zu stehen signalisiert Stärke und kann zu einer vertrauensvollen Leistungskultur beitragen. Nutzen Sie Ihre Chancen zu Entwicklung und Wachstum. Prepare yourself and be ready to fail.
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